Auf der Suche nach Heimat – Musikkulturelle Praxis in Ostasien
Warum werden zu bestimmten Zeiten in der Geschichte Chinas und Japans Musikpraktiken als heimatlich modelliert oder nicht?

Projektbeschreibung
Wie werden dabei implizite Heimatbegrifflichkeiten (altes Dorf, Land der Ahnen) aufgegriffen? Als Modellobjekte untersucht das Teilprojekt B01 vier jeweils Anfang des 20. Jahrhunderts zu ‚Nationalinstrumenten‘ erklärte Instrumente: die Lauten Pipa und Biwa sowie die Zithern Zheng und Koto: Die Lauten kommen in beiden Ländern aus der Ferne und werden durch verschiedene Integrationsprozesse beheimatet, während die Zithern sich schon in den frühesten Dokumenten und archäologischen Funden nachweisen lassen und damit in beiden Ländern fest beheimatet erscheinen. Die Heimatmodellierungen betreffen dabei einerseits die die Instrumente selbst als Heimatsymbole und Artefakte und vollziehen sich andererseits (dichterisch und kompositorisch) in den mit diesen Instrumenten verbundenen Repertoires. Ziel des Projektes ist das Offenlegen der spezifischen Voraussetzungen und Dynamiken dieser Modellierungsprozesse sowie deren Systematisierung aus transkultureller Perspektive.
Team
Gastwissenschaftlerin 20256/26
Jieun Kim studierte Musikwissenschaft und Kirchenmusik in Seoul (Korea) und promovierte anschließend an der Universität Heidelberg im Fach Musikwissenschaft. Nach mehreren Gastaufhalten in Berlin und Seoul widmet sie sich nun ihrem Forschungsvorhaben „ Heimat(en) in Bewegung: Musikalische Praktiken koreanischer Musiker*innen in Deutschland“. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie koreanische Musikstudierende, professionelle Musiker*innen und Komponist*innen in Deutschland ihre Vorstellungen von Heimat(en) im Spannungsfeld von musikalischer Praxis, Institutionen und transnationalen Netzwerken neu definieren.
