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Deviant Practices of Home-Making: Anna Marie Lieb’s Artistic Longing for Belonging within the Psychiatric Institution

Über Anna Marie Liebs künstlerische Sehnsucht nach Zugehörigkeit in der psychiatrischen Anstalt spricht SFB-Mitarbeiterin Linnéa Kluge am 10. Juli im Rahmen des Symposiums „‚Deviant‘ Women: Women and the Visual Arts Research Symposium“ an der Universität Bristol.

Wie lässt sich ein privater Raum schaffen und ein Gefühl von Heimat in einer Umgebung hervorrufen, die sowohl psychologische als auch physische Ausgrenzung verkörpert? Wie kann ein Gefühl von Normalität kultiviert werden, wenn man als Manifestation gesellschaftlicher und sozialer Abweichung wahrgenommen wird? Und welche Rolle können künstlerische Praktiken in diesen Prozessen spielen? 

Dieser Vortrag bietet eine Auseinandersetzung mit diesen Fragen durch die Schnittstelle von Psychiatrie und Kunstgeschichte. Er untersucht die immersiven, räumlichen Installationen der deutschen Künstlerin-Patientin Anna Marie Lieb (1844–1918) mit einem Fokus auf den Akt der Beheimatung. Er beleuchtet, wie Frauen wie Lieb um 1900 abweichende Strategien einsetzten, um einen institutionellen Raum, wie ein psychiatrisches Asyl, in einen Ort der Zugehörigkeit zu verwandeln und damit das Unkontrollierbare zu überwinden.